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Das
KKW
Stendal war zum Zeitpunkt der Wende 1989/90 ein noch im Aufbau
befindliches
Atomkraftwerk (Stendal sollte der dritte Standort zur zivilen Nutzung
der Atomenergie in der DDR nach Greifswald und Rheinsberg werden). Das
Baugebiet lag in Niedergörne an der Elbe, etwa 15 Kilometer
nordöstlich von Stendal. Niedergörne sollte das größte Kernkraftwerk
der DDR
werden und wäre es zu seiner Fertigstellung gekommen, wäre es das
größte gesamtdeutsche AKW geworden. Mit dem Bau des KKW wurde 1972
begonnen. Die Bahnstrecke Stendal-Niedergörne wurde zu diesem Zweck
neuaufgebaut und 1977 in Betrieb genommen. Durch die
vielen Beschäftigten auf der Großbaustelle erlangte die Strecke für den
Personen- und Güterverkehr schnell eine wichtige Bedeutung. Aktuelle Fotos (2014):
Die im Januar 1977 eröffnete Bahnstrecke
des Werkverkehrs zwischen Stendal-Stadtsee und dem
Kernkraftwerks-Baugebiet bei Niedergörne geht eigentlich auf eine bis
1972 auf ähnlicher (und teils gleicher) Trasse verkehrende
Kleinbahnstrecke zurück: Die Stendal-Arneburger Kleinbahn wurde 1899 in
Meterspur eröffnet (beginnend am Stendaler Ostbahnhof an der Arneburger
Straße). Im Mai 1914 wurde die Strecke Stendal - Arneburg auf
Normalspur verbreitert. Sie war bis 1972 in Betrieb, wurde dann
abgebaut und für die Werkbahn wählte man eine leicht abgeänderte Trasse
(An der Arneburger Straße erinnert noch eine Gedenktafel an diese
Bahnstrecke, s. Foto unten). Auf der Strecke zwischen Stendal Hbf., dem
Neubaugebiet für die AKW-Mitarbeiter in Stendal-Stadtsee und dem
Kernkraftwerk verkehrten von 1977 bis 1995 regelmäßig Personenzüge
(zuletzte allerdings nur noch zwei Zugpaare pro Tag, eine Diesellok mit
zwei DR-Doppelstockwagen). Von der Strecke Stendal - Niedergörne
zweigt hinter Hassel noch eine für Holztransporte genutzte Stichstrecke
nach Billberge ab. Diese Strecke war zu DDR-Zeiten ursprünglich erbaut
worden, um mithilfe einer in Billberge im Kriegsfall aufzubauenden
Notbrücke eine weitere strategische Elbquerung zu errichten. Heute
nutzt die in Niedergörne befindliche Zellstofffabrik die Stichstrecke
als "Parkmöglichkeit" für Holztransportzüge.
Bahnhof Stendal-Stadtsee Stichstrecke nach Billberge Bahnstrecke Hassel - Billberge quert den Radweg "Altmarkrundkurs" (links)
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